Schuld oder Unschuld? Täter oder Opfer?

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zoe2018 Avatar

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Vier junge Berliner haben eine ebenso originelle wie erfolgreiche Geschäftsidee: Sie überbringen Entschuldigungen - und bieten ihren Klienten somit eine „Entschuldigung“ im eigentlichen Sinne des Wortes, einen Freikauf von Schuldgefühlen.

Nach einer heftigen "Einleitung" schließt sich eine "Vorstellung" der einzelnen Personen an... die ist dann erst mal etwas zäh.

Neben den Freunden und Geschäftspartnern Tamara, Frauke, Kris und Wolf gibt es noch Fanni und Karl, den kleinen Lars und seinen Freund Jonas sowie Butch und Sundance und ein paar andere... Dies klingt zunächst etwas verwirrend, wird aber nach und nach aufgelöst.

Richtig spannend wird das Buch - meiner Meinung nach - erst ab der Mitte, also etwa ab Seite 200, hält diese Spannung dann jedoch bis zum Schluss.

Schnelle Schnitte in die Vergangenheit (= davor) und Zukunft (= danach) wie bei einem Video-Clip, waren mir manchmal zu viel.

"Sorry", eine perfide Geschäftsidee und somit eine frische, interessante Story, ein rasanter Thriller... noch dazu ein deutscher! Dass die Geschichte in Berlin "spielt", ist stimmig.

Schon der Titel, ein lapidares "Sorry", passt zum lockeren Erzählstil. Allerdings steht dieser im krassen Widerspruch zum Thema, nämlich Päderastie, Mord und Totschlag, Schuld und Sühne, Liebe und Leid...

Ein sehr ambivalentes Buch, das ich aus den genannten Gründen nicht uneingeschränkt weiter empfehlen kann.

Den Autor, Zoran Drvenkar, kannte ich bisher nicht, werde ihn aber im Auge behalten.

Vielen Dank an das Vorablesen-Team, dass ich dieses Buch vorab Lesen durfte!