Hätte viel mehr Potenzial gehabt...

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Ein tolles Cover, eine vielversprechende Leseprobe - ich habe mich unheimlich auf dieses Buch gefreut! Lioba Werrelmann nimmt ihre Leser mit nach Siebenbürgen, dem geheimnisumwitterten Landstrich rund um das Dracula-Schloss Bran. Dort erbt der Investigativjournalist Paul Schwartzmüller den alten Bauernhof seiner Tante. Doch anstatt diesen schnell zu verkaufen und wieder nach Deutschland zurückzukehren, findet er sich plötzlich in einen Mordfall verwickelt, in den nicht nur sein bester Freund aus Jugendzeiten Hauptverdächtiger ist, sondern auch er selbst hineingezogen wird. Dazu sorgen geheimnivolle Zauber für manchen Gänsehautmoment...
Pro: Die Autorin schafft es sehr schnell und sehr gut, die geheimnisvolle Atmosphäre von Siebenbürgen darzustellen: mystisch und karg, von heulenden Wölfen untermalt. Dies hat mir unheimlich gut gefallen und hebt die Geschichte von anderen, oft verwendeten Schauplätzen ab. Die rumänischen Dörfer, das Ärmliche und doch die wunderbare Gemeinschaft der Bürger untereinander...hier geht mein Daumen definitiv nach oben!
Contra: Nun kommt das "aber"...die Geschichte selbst konnte mich leider nicht abholen. Ich habe einen Krimainalroman mit mystischem Hintergrund erwartet; diesen habe ich leider nicht erhalten. Im Buch geht es mehr um die Hintergründe, warum Paul damals Siebenbürgen verlassen hat - der Mordfall selbst nimmt nur eine sehr kleine Nebenrolle ein. Auch ist der Schreibstil manchmal fast ein bisschen "kindlich". Hier wird das abolut vorhandene Potenzial der Geschichte leider nicht ganz ausgeschöpft, was sehr schade ist. Dieser Roman hätte ein richtig, richtig guter Auftakt werden können...
Leider kann ich hier 3 nur Sterne vergeben, da mich "Tod in Siebenbürgen" nicht wirklich überzeugen konnte.