Mord in der toskanischen Villa - leider wenig überzeugend

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miian Avatar

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Der Amerikaner Nico Doyle, welcher sich nach dem Tod seiner italienischen Frau in der Toskana niedergelassen hat, muss dem Maresciaello beistehen, da die einzige Zeugin für den geschehenen Mord in einer Villa eine Engländerin ist. Somit wird Nico schnell abermals in die Ermittlungen hineingezogen.
Das Setup wäre eigentlich recht nett, wunderschöne Landschaft, italienisches Lebensgefühl und ein Ex-Ermittler der Mordkommission, der wissen sollte, was er tut. Leider kann die Umsetzung aber nicht überzeugen.
Mir ist bewusst, dass dies nicht das erste Buch der Serie um Nico Doyle ist, jedoch erscheint mir dieser als einer der Haupt-Akteure sehr wenig greifbar. Er hat keine Ecken und Kanten, es fehlt der Figur an Tiefe. Das gilt ebenso für den Maresciallo Perillo, von welchem man zwar erfährt, woher seine Vorurteile stammen, der aber ebensowenig Facetten aufweist wie Nico. Insofern verwundert es nicht, dass eine exzentrische Engländerin den Roman etwas aufpeppen musste.
Auch Abseits der Figuren kann die Geschichte leider nicht überzeuge, eine Frage, die sich dem geneigten Krimi-Leser sofort aufdrängt, wird von keinem der Ermittler jemals auch nur angedacht. Das Verhalten einiger Personen lässt sich ebensowenig nachvollziehen, und selbst nach Beendigung des Buches ist mir unklar, wieso die Senora tatsächlich sterben musste.