Wintermelancholie

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cara_11 Avatar

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Tieftragische Lebensgeschichte von Helen und ihren vier Kindern, die sie nach dem Tod ihres Mannes Cal auf einer Ölplattform vor Neufundland alleine großgezogen hat.

Helen war schwanger, als das Unglück am Valentinstag 1982 beinahe jede Familie in ihrem Heimatort traf und während andere sich noch Hoffnungen machten und für das Überleben ihrer Angehörigen beteten, war Helen bereits sicher, dass Cal sie und die Kinder alleine gelassen hat.

Die Erzählung schwenkt nach Australien, November 2008: John, Helen's einziger Sohn, der sie im Herbst 1982 als Zehnjähriger zur Geburt ihrer Tochter Gabrielle ins Krankenhaus begleitete, befindet sich gerade auf einer Aussichtsplattform, auf dem Rückweg von Neuseeland nach England, als ihn ein Anruf darüber informiert, dass er sieben Monate zuvor bei einem One-Night-Stand in Island eine Kanadierin geschwängert hat. Er reagiert geschockt, spricht von Abtreibung, und telefoniert später, aus Singapur, mit seiner Mutter, um sich von ihr die Zusicherung, er würde das Richtige tun, geben zu lassen. Doch Helen, die zutiefst beunruhigt ist, da John nicht zu den Menschen gehört, die sich "einfach so" melden, appelliert an sein Verantwortungsbewusstsein und erteilt ihm nicht die Absolution, die er erhofft hätte.

Die Leseprobe lässt einen zutiefst emotionalen Familienroman erwarten, einen intimen Einblick in die Bande einer krisengeschüttelten Familie, die karge Landschaft Neufundlands als Schauplatz trägt dazu sicherlich auch ihren Teil bei.

Wobei "und wieder Februar" - für mich erst einen positiven Beigeschmack hatte (das Ende des kalten und dunklen Winters naht, der Frühling klopft langsam und zaghaft an), dies sich allerdings änderte, als ich las, dass das Unglück, das Helen bis heute belastet, am Valentinstag seinen Lauf nahm.....