Gefährliche Geheimnisse in Kairo

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1884: Inez Oliveras Eltern sind jedes Jahr für ein halbes Jahr in Ägypten. Für Inez klingt das nach einem großen Abenteuer, das sie gerne begleiten dürfen, doch diesem Wunsch kommen ihre Eltern nicht nach und Inez muss jedes Jahr alleine bei ihrer Tante und ihren Cousinen in Buenos Aires bleiben. Eines Tages erhält Inez von ihrem Onkel Ricardo eine traurige Nachricht: ihre Eltern sind unter mysteriösen Umständen verstorben. Inez ist entschlossen die Wahrheit über den Tod ihrer Eltern herauszufinden und macht sich mit dem letzten Geschenk ihres Vaters - einem antiken Ring - alleine auf den Weg nach Kairo. Dort angekommen entfesselt der antike Ring seine Magie und Inez Leben steht in Gefahr, denn sie deckt viele Geheimnisse auf und dann ist da noch ihr Aufpasser Whit.

What the River Knows von Isabell Ibañez ist der Auftakt der historischen Romantasy Reihe Geheimnisse des Nils. Der Beginn verlief für mich noch etwas holprig und die Geschichte braucht einige Seiten, um Fahrt aufzunehmen. Auch der Schreibstil konnte mich phasenweise weniger mitnehmen, weil ich ihn dort sehr steif und ungelenk fand, an anderen Stellen war er dann jedoch genau das Gegenteil und konnte durch einen flotten Aufbau und feinen Humor überzeugen.

Ich mochte die Kritik, die an der Gesellschaft geübt wird und die vielen Figuren, die durch Ecken und Kanten sehr interessant dargestellt wurden. Da die Geschichte überwiegend aus Inez Perspektive geschrieben wurde - nur auf wenigen Seiten nehmen wir die Perspektive Whits ein - bleiben die Charaktere ziemlich lange vage und man weiß nicht, wem man wirklich vertrauen kann. Die Geschichte selbst nimmt vor allem gegen Ende, fast schon zu viel, Fahrt auf. Durch sehr viele Twist, teilweise vorhersehbar, aber dennoch sehr gut eingebaut und einem großen Cliffhanger, ist mein Interesse für die Fortsetzung auf jeden Fall geweckt und das obwohl der Schreibstil mich nicht vollumfänglich überzeugen konnte.

Inez Olivera als Künstlerin vorzustellen und dadurch auch in die Geschichte Zeichnungen einzuweben, hat mir überwiegend gut gefallen und das obwohl ich nicht unbedingt Fan von Illustrationen der Figuren bin. Besonders dann nicht, wenn man (wie bei der ersten Zeichnung der Fall) eine Zeichnung einbaut, die nicht zum Geschriebenen passt.