Spannendes Stück Chirurgiegeschichte

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tristessa Avatar

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Nach "Der Horror der frühen Medizin" liegt hier das 2. Buch von Lindsay Fitzharris vor, dass uns diesmal den Beginn der rebkonstruktiven bzw. plastischen Chirurgie näher bringt.
Ich habe schon mit Freude das erste Buch gelesen, dass in einem sehr kurzweiligen Schreibstil viele interessante Fakten aus aus der Medizingeschichte liefert.
Auch in der Horror der frühen Chirurgie setzt sich dies fort. Fitzharris versteht es mit Harold Gillies eine sehr sympathisch wirkende Figur als roten Faden durch das Buch ziehen zu lassen. Immer wieder kommen wir auf seine Pionierarbeit zurück und die Leistungen, die im Queen´s Hospital, auch von allen ärztlichen wie pflegerischen Kollegen, erzielt wurden. Dabei wird aber nicht vergessen, dass nicht nur eine Person hier wertvolle Arbeit geleistet hat. Auch andere Leistungsträger im Bereich der vor allem rekonstruktiven Chirurgie werden immer wieder erwähnt und im Verlauf weiter verfolgt, wenn auch ein wenig mehr aus der Distanz.
Die Schrecken des 1. Weltkriegs werden hier sehr sensibel aufgegriffen. Immer wieder werden Einzelschicksale von gesichtsverletzten Soldaten aufgegriffen und nacherzählt. Das Ganze mit viel Gefühl, so dass einerseits der Schrecken der dort geherrscht hat nicht verharmlost wird, auf der anderen Seite der Leser aber nicht zu sehr abgeschreckt wird.
Alles in allem für mich wieder ein sehr gelungenes Werk, dass die spannende Medizingeschichte wunderbar beleuchtet.
Das Cover ist wieder ein Eyecatcher, wie bereits der erste Band und fügt sich mit dem gleichen Layout in anderer Akzentfarbe wunderbar in einer hoffentlich noch weitergeführten Reihe ein.
Ich habe es sehr genossen mich auf die historischen Spuren zu begeben und kann das Buch nur empfehlen, wenn man der Medizingeschichte auf einer absolut nicht trockener Art und Weise begegnen möchte.