
Über eine Kindheit zwischen Gaststube, Feldern und erlauschter Geschichten
Dschomba
Ein halbnackter Fremder tanzt zwischen den Gräbern des Eferdinger Pfarrfriedhofs. Es ist
November 1954, ein nasskalter Tag, und Dragan Džomba ist auf der Suche. Vor dem Friedhofstor
stehen die Bürger – aufgebracht, misstrauisch, neugierig. Nur der Dechant nähert sich dem
Serben und gibt ihm schließlich Quartier im Pfarrhof. Dragan spricht nicht viel, immer wieder
zieht es ihn hinaus zum Lagerfriedhof nahe der Donau. Dort, wo es kaum Spuren der
Vergangenheit gibt, sucht Dragan aber genau diese. Er bezieht die Hütte auf dem
"Serbenfriedhof", schließt Freundschaften, erlebt Anfeindung und Argwohn. Jahre später, alt
geworden, sitzt er im Gasthof "Zum roten Krebs" am Stammtisch. Dem Fremden bleibt das
Fremde haften, das Seltsame. Ab und zu stellt ihm die zehnjährige Wirtstochter ein Bier hin. Sie
ist in ihren Tagträumen daheim und fühlt eine Verbindung zu dem Mann, der nach Wald und
Erde duftet, der vor ihr da war und weiß, welche Geschichte sich unter den Feldern verbirgt.
Mit „Dschomba“ schreibt sich Karin Peschka das Wissen um die Vergangenheit jenes Ortes, in
dem sie aufgewachsen ist, in die eigene Biographie. Sie erzählt vom Leben in einer kleinen Stadt,
von Begegnungen, von Lebenswegen und -wendungen, und ein wenig davon, wie es ist, als
Wirtstochter aufzuwachsen.
Autor:in
Details
Verlag | Otto Müller Verlag |
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Genre | Literatur |
Erscheinungstermin | 23.02.23 |
Seitenanzahl | 376 |
ISBN | 978-3-7013-1303-7 |
Preis | 27,00 € | 25,00 € |